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Gedanken zum Thema:
Alptraum Sehnenschaden - einfach Pech?
Die meisten Sehnenschäden passieren aus unserer Sicht plötzlich und unerwartet. Klassisch kommt das Pferd mit dickem Bein oder gar auf drei Beinen von der Koppel/ dem Paddock oder aus einer nicht besonders anstrengenden Reiteinheit.
Ist es also einfach nur Pech oder Zufall, dass das eine Pferd einen Sehnenschaden bekommt und das andere nicht?
Ganz ehrlich: Ich denke nicht!
Eine gesunde Sehne ist unglaublich stabil und zugleich, in bestimmten Grenzen, enorm elastisch. Damit es also zu einer Verletzung kommt, muss die Sehne bereits im Vorfeld in irgendeiner Weise geschwächt oder vorgeschädigt worden sein. Dies kann nun Verschiedenen Ursachen haben:
1. Genetik oder Prädisposition: Ja, es gibt durchaus Rassen oder Zuchtlinien, die im allgemeinen ein eher schwaches Bindegewebe haben. Trotzdem bekommt auch von diesen Rassen nicht jedes Individuum im Laufe seines Lebens einen Sehnenschaden!
2. Stoffwechsel und Ernährung: Mangelnde oder unausgewogene Nähr- und Vitalstoffversorgung kann zu einer Schwächung des Sehnen- und Bandapparates führen. Besonders kritisch ist hier eine Überfütterung im Fohlen und Jungpferdealter mit Kraftfutter. Die Pferde bauen dabei zu schnell Masse auf, womit das Sehnenwachstum nicht Schritt halten kann. Auch mangelnde Bewegungsmöglichkeiten in der Fohlenaufzucht behindern die Bildung von starken, belastbaren Sehnen. Wenn ich also einen Zweijährigen kaufe, der aussieht wie ein Fünfjähriger, muss ich damit rechnen, dass der gesamte Sehnenapparat bereits vor dem Anreiten überlastet ist.
Achtung: auch unsachgemäß durchgeführte Entgiftungen können übrigens zu kristallinen Ablagerungen in den Sehnen führen!
3. Ausbildung und Training: Besonders die moderne Warmblut Zucht liefert heute Pferde mit enorm viel Schub aus der Hinterhand. Dieser Schub ist zunächst jedoch rein horizontal gerichtet, das heißt die Hinterhand schiebt waagerecht nach vorne. Bei jedem Tritt muss also der Sehnen- und Bandapparat der Vorhand diese teils riesigen Kräfte abfangen.
Diese Situation ändert sich erst, wenn das Pferd lernt, durch Absenken der Kruppe und vermehrtes Beugen der großen Gelenke (Hüfte,Knie und Sprunggelenk), vermehrt Last auf der Hinterhand aufzunehmen. Dadurch können die Belastungsspitzen in der Vorhand deutlich reduziert werden. Leider werden viele dieser hochklassigen Pferde heute meiner Meinung nach zu tief eingestellt und viel zu sehr vorwärts geritten. („Schick den mal richtig vorwärts, dann wird der schon locker!“) Besonders das junge Pferd ist aber im ständigen Ringen mit seinem Gleichgewicht! Stellen wir uns doch mal vor, wir sollen lernen, mit einem schwankenden Rucksack auf dem Rücken über einen Balken zu balancieren. Geht bestimmt leichter, wenn wir am Anfang erst mal versuchen, möglichst schnell über den Balken zu RENNEN, oder?
Kommen jetzt noch Muskelverspannungen in der Schulter dazu, wird die Wirkung des Federmechanismus zwischen Schulterblatt und Rumpf eingeschränkt. Ein zu großer Teil der auftretenden Kräfte muss also durch den Sehnenapparat abgefedert werden, was zu einer zunächst nicht erkennbaren chronischen Überlastung führt.
Und ZACK: Da ist er, der aus heiterem Himmel urplötzlich aufgetretene Fesselträgerschaden...
Ich hoffe ich konnte die ein oedr andere mit diesen Überlegungen etwas nachdenklich machen. Und SPÄTESTENS wenn der erste Sehnenschaden passiert ist, ist es allerhöchste Zeit, den Ursachen auf den Grund zu gehen!
Das Chironik Konzept basiert auf drei Säulen:
Physiotherapie/Osteopathie: Blockaden und Verspannungen werden gelöst, um eine gute Ausgangsbasis für die gemeinsame Arbeit zu schaffen
Energiearbeit mit Mensch und Pferd: Ängste, Traumata und gedankliche Blockaden können losgelassen werden, der Weg zur Unbeschwertheit wird möglich.
Therapeutische Reitkunst und Bodenarbeit: Klarheit im Umgang, Arbeit an Balance und Körperwahrnehmung, sowie gezielter Muskelaufbau führen zu Freude an der gemeinsamen Bewegung.
Julia Weyh
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